Der Pastor setzte eine Anzeige in die Zeitung:
“Mit dem Ausdruck tiefsten Bedauerns gebe ich den Tod der Kirche St. Stefanus in Werenfurt bekannt.” Die Trauerfeier ist am Sonntag um 11:00 Uhr.
Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. In seiner Predigt führte der Pastor aus:
Ich habe keine Hoffnung auf die Wiederbelebung unserer Gemeinde, will aber einen letzten Versuch wagen, diese Kirche zu retten. Alle Besucher bitte ich, an dem hier stehenden Sarg vorbei zu gehen und sich den Toten genau anzusehen. Dann verlassen Sie bitte die Kirche durch den Hinterausgang. Sollten Sie es sich anders überlegen kommen Sie durch den Haupteingang wieder herein. Dann können wir unter Umständen einen Dankgottesdienst abhalten, für die Errettung der Gemeinde.
Der Pastor trat an den Sarg heran, und öffnete ihn. Alle fragten sich mit großer Spannung: Wer wird wohl in dem Sarg liegen?“ Und jeder, der die tote Kirche von St. Stefanus sehen wollte und sich über den Sarg beugte, sah in einem Spiegel sich selbst.
ZITIERT AUS DEM BUCH: KURZGESCHICHTEN 01 – WILLI HOFFSÜMMER – SEITE 49 – KIRCHE/PFINGSTEN